Bevor es auch hier mit der Rally los geht habe ich noch ein paar Bilder, die die ARC+ geschossen hat und wir erst jetzt erhalten haben 😊:
Sonntag, 10.11.2024 – Auf See
Heute ist um 7 Uhr Tagwach. 😁
Richi hat gestern Abend sogar noch einen Sonntagszopf gebacken. 😊
Nach dem Frühstück geht’s mal Duschen und dann ran an die letzten Arbeiten. Der Salon und das Vorschiff wird aufgeräumt, noch letzte Putzarbeiten erledigt, Strom und Wasser abgehängt, Abfall weggebracht und die Leinen auf Slip gelegt.
Um 11:30 Uhr verlassen wir die Marina und fahren in den Warteraum. Bei der Ausfahrt der Marina stehen ganz viele Leute und verabschieden die Schiffe.
Draussen im Warteraum müssen wir nun warten, bis wir um 12:45 Uhr die Startlinie, welche von einem Zoll-Schiff und einer gelben Boje markiert wird, überfahren dürfen. Leider haben wir Wind von völlig falscher Seite, nämlich von Süden. 😑
Wir und 4 andere Katamarane nehmen die Segel direkt nach dem Start wieder rein und fahren unter Motor nach Süden, bis wir dann hoffentlich in den richtigen Wind kommen. Direkt nach dem Start sind wir sogar auf dem Platz 1. Wir werden aber schnell von den schnellen Katamaranen überholt. 😆
Jetzt, da wir noch in der Nähe des Landes sind ist die Chance höher einen Fisch zu fangen als auf dem offenen Meer. Darum werfen wir grad mal zwei Angelruten aus. 😁
Kurz vor 18 Uhr nimmt der Wind etwas zu und wechselt die Richtung. Also setzen wir die Segel. Allerdings nicht sehr lange. Wir waren ohnehin nicht sehr schnell. Aber um 19 Uhr wechseln wir wieder auf Motorenbetrieb.
Die erste 3-stündige Schicht übernimmt Thomas und Richi. Die nächsten 3 Stunden Cédric und Jens und ab 5 Uhr dann Oli und ich.
Montag, 11.11.2024 – Auf See
Irgendwann in der Nacht müssen wir in den Rückenwind gefahren sein, denn als ich um 5 Uhr auf die Brücke gehe, segeln wir mit dem Code-Zero Butterfly.
Kaum ist die Sonne aufgegangen werden die Angeln wieder ausgeworfen.
Wind und Wellen haben so zugenommen, dass wir den Code-0 wieder bergen und die Fock dafür hissen.
Kurz nach dem Mittag kommt eine riesige Gruppe Delphine und begleitet uns eine Weile. 😁
Praktisch den ganzen Tag fahren wir dann mit konventioneller Segelstellung. Kurz nach dem Abendessen (leckeres Chili con Carne 😜) verhindern wir noch in letzter Minute einen Zusammenstoss mit einem Einrümpfer. Eigentlich hätten wir Vortritt, aber er dachte wohl, da er alleine ist und mit Butterfly fährt habe er Vortritt. 😑
Mit sehr wenig Abstand fahren wir mithilfe der Motoren vor ihm durch. Dabei werden unsere beiden Angel-Köder abgetrennt… Aber ansonsten ist das Problem nun gelöst.
Mit 6 Knoten tuckern wir in den Sonnenuntergang. Die Schichten machen wir wie gestern.
Dienstag, 12.11.2024 – Auf See
In der Kabine hört es sich zwar wie ein Sturm an, als ich dann um 5 Uhr auf die Brücke komme weht der Wind bloss mit max. 20 Knoten. 😊
So langsam aber sicher haben uns alle überholt. 😅
Um 8 Uhr hat der Wind soweit abgenommen, dass wir von der Fock auf den Code-0 wechseln. Der Kurs wird ebenfalls angepasst, sodass wir nun in konventioneller Segelstellung segeln. Je nach Wind, Wellen und Richtung in die wir wollen wechseln wir die Segel und Segelstellungen. Ich werde hier nicht alle aufführen. Das ist mehr was für’s Logbuch. 😇
Mittwoch, 13.11.2024 – Auf See
Heute Nacht schlagen die Segel so fest und oft, dass ich kurzerhand Thomas wecken gehe. Er entscheidet, mehr Kurs nach Süd-Osten zu nehmen und so die Segelstellung zu ändern. Nun kommen wir halt ein bisschen langsamer voran, dafür steigen die Chancen, dass TomCAT ganz bleibt.
Um 10 geht’s rund hier. Zuerst sehen Oli, Cédi und Richi von der Flybridge aus Grindwale hinter uns. Sofort das Handy zücken und filmen. 😜
Dabei entdeckt Thomas, dass an der einen Angelrute ein Fisch zappelt. Sofort geht Jens hin und holt den Fisch rein. Zwei Wale sehen im zappelnden Fisch noch eine leichte Beute und verfolgen ihn (im Video «Unser erster Fisch» mal auf die obere Bildhälfte achten!). Jens ist jedoch schneller und der eher kleine Mahi-Mahi ist auf dem Schiff. 😁
Der Fisch muss sofort verarbeitet werden. Also schneidet Jens zuerst den Kopf ab und wirft diesen zurück in’s Meer. Dann kommen die Innereien weg. Die gehen ebenfalls zurück in’s Meer. Noch ein paar kleine ungeniessbare Teilchen wegschneiden und ab damit in die Küche. Dort werden gleich die beiden (oder eigentlich 4) Filet-Stücke herausgeschnitten. Da es ein kleiner Fisch ist wird er zum Mittag gebraten. 😜
Die Angelrute wird gleich darauf wieder in’s Meer geworfen. Wer weiss, vielleicht haben wir heute noch mehr Glück. 😊
Als wir den Code-0 hissen startet Jens seine Drohne und mach ein paar echte coole Aufnahmen. 😁
Wir fahren nun ja in Richtung Süden. Das ist schön und gut, aber so haben unsere Solarpanels praktisch immer Schatten und produzieren seeehr wenig Strom. Darum muss ab und zu der Generator laufen. Heute wollte Thomas mal Diesel vom anderen Tank nehmen und schaltet um. Da kommt dem Generator aber zu wenig Diesel und er verweigert seinen Dienst. 😑
Thomas und Jens suchen das Problem. Schliesslich wird die 3te Dieselpumpe auch noch angeschlossen. Mit dieser und ein paar Mal starten läuft der Generator dann wieder. 😇
Am späteren Nachmittag kommt eine Gruppe Delphine vorbei. Sie bleiben auch wieder recht lange. 😊
Wir haben tatsächlich noch mehr Anglerglück heute und ziehen noch einen Bonito (kleiner Thunfisch) auf’s Schiff. 😁
Dieser wird filetiert und in Senf-Marinade eingelegt. So kann man nach 3 Tagen Sashimi davon essen.
Donnerstag, 14.11.2024 – Auf See
In der Nacht stellt der Wind praktisch ab und TomCAT wird von den noch bestehenden Wellen herumgeschleudert. So kann das nicht weitergehen! Es werden die Motoren gestartet, die Fock und Grosssegel werden eingerollt. Weiter geht’s halt unter Motor.
Oli und ich kommen heute auch mal in den Genuss im Licht des Mondes zu fahren. Zwar nur kurz, aber immerhin. 😊
Nach dem Frühstück machen wir uns langsam daran, den Code-0 runterzunehmen und dann den Parasailor endlich mal zu hissen. 😊
Wir werden aber mittendrin von einer Gruppe Delphinen unterbrochen. 😆
Als sie dann weg sind können wir erst das Grosssegel hissen und dann unter Anleitung von Jens auch noch den Parasailor. Eigentlich ist es einfacher als gedacht. 😁
Wir sind zwar auch so nicht soo schnell unterwegs, aber das Schiff fährt ein wenig ruhiger.
Wieder startet Jens seine Drohne für mehr coole Segel-Photos. 😁
Wenige Stunden später wurden die Böen zu stark (mehr als 13 Knoten apparent Wind) und wir müssen den Parasailor wieder runternehmen. Aber andere Segel setzen wir auch nicht, da die Wellen für den Wind viel zu gross sind und die Segel nur schlagen würden. Auf der Rangliste sind wir eh schon am Schluss. 😅
Dafür ist an TomCAT noch alles ganz. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern. 😆
Unseren Karotten hat es in der Bug-Kabine nicht so gut gefallen, sie werden leicht grau. Also schälen wir alle, schneiden oder raffeln sie und packen sie in den Tiefkühler. 😅
Einen Teil gibt’s zum Abendessen und einige andere landen in der leckeren Rüebli-Torte von Richi.
Freitag, 15.11.2024 – Auf See
In der Nacht stellt der Wind ganz ab. Das heisst halt weiter mit den Motoren fahren. Denn wir müssen bis zum 17. November Abends um 17:35 Uhr in Mindelo sein, ansonsten werden wir disqualifiziert. Wir überholen sicher 2 Schiffe, die mit ihrem Parasailor oder Spinnaker mit 2 Knoten vor sich hin dümpeln. Mal sehen wann die dann da sind.
Das Wetter zeigt sich heute ein wenig bewölkt. In der Ferne regnet es auch. Aber wir kommen schön trocken daran vorbei.
Auch heute besuchen uns wieder einige Delphine. 😊
So unter Motor fährt es sich schon sehr einfach. Solange der Autopilot seinen Job macht, braucht man auf praktisch nichts zu achten. 😁
So können wir heute Nachmittag zu viert ein bisschen UNO Flip spielen. 😜
Zum Abendessen gibt’s heute einen Teil des Bonito als Sashimi und dazu Salate und Brot.
Oh und wir stellen die Uhren heute noch eine Stunde zurück und gleichen uns Cape Verde an. 😊
Samstag, 16.11.2024 – Mindelo, São Vicente (Cape Verde)
Diese letzte Nacht machen wir Einzel-Schichten. Unter Motor gibt es halt wirklich nicht viel zu beachten. Ich habe die letzte Schicht ab 6:30 Uhr. Als ich hoch komme sind aber eigentlich schon alle wach.
Und es ist Land in Sicht. Praktisch kein Wind und keine Wellen. Etwa um 11:30 Uhr sollen wir die Ziellinie überfahren können. Das muss man dann unter Segel. 😆
Um 10:37 Uhr ist es dann soweit. Wir überqueren die Ziellinie! 😁
Etwa eine halbe Stunde später sind wir in der Hafeneinfahrt und steuern die Tankstelle an. Plötzlich lassen sich die Motoren nicht mehr steuern. Das Schiff teibt bereits mit dem Wind ab. Thomas versucht mit Jens die Motoren neu zu starten, während wir anderen den Anker befreien um dann bereit zu sein ihn sofort runter zu lassen. Schliesslich lassen sich die Motoren jedoch neu starten und sind wieder kontrollierbar. Wir vermuten das Problem im Zusammenhang mit Dock mate. Muss aber noch untersucht werden. Allerdings nicht hier und jetzt. Wir legen an der Tankstelle an und füllen die die 40% pro Tank, die wir verbraucht haben wieder auf. 😇
Als wir fertig getankt haben, geht’s direkt zum Liegeplatz. Diesmal sind wir an einem reinen Katamaran-Steg. 😊
Zuerst wird TomCAT ordentlich festgemacht. Dann geht Thomas mit allen Papieren zum Zoll. Unterdessen setzt sich die Crew in die Floating Bar und feiert den Abschluss des ersten Abschnitts der ARC+. 😁
Danach machen wir auf dem Schiff eine kurze Putz- und Aufräumaktion und der restliche Salat von gestern wird gegessen. 😊
Kurz vor 18 Uhr machen wir uns auf in das Dorf und suchen ein Restaurant für’s Abendessen. Wir entscheiden uns für das Le Goût de Grills. Das Restaurant ist im 3ten Stock und bietet einen gute Aussicht auf den Hafen. Die Kellner sind etwas langsam und sprechen praktisch kein Englisch, aber das Essen ist ganz gut.
Wir machen noch kurz Halt in einem Supermarkt, bevor wir wieder zum Schiff zurück gehen. Dort werden die Kakerlaken- und Mäuse-Abwehr gebastelt und installiert. Danach wird noch eine Runde gejasst. 😊