Die Insel ist ca. 140 Seemeilen von unserem Standort entfernt, was bedeutet, dass unsere Reise dahin ungefähr 20 Stunden, inkl. einer Nachtfahrt, dauert. Dass es nicht eine ganz langweilige Reise wird, hat Petrus uns schon zu Anfang eine recht dichte Nebelwand geschickt. Eine sehr gute Gelegenheit den Radar wieder mal zu verwenden. Die Sichtweite beträgt momentan nur 200 Meter.
Um 12:30 verzieht sich dann der Nebel und die Sicht ist wieder gut. Ebenfalls frischt der Wind auf und wir können die Segel setzen. Dank Code-Zero geht’s mit ~5,5 Knoten Richtung Osten.
In der Ferne sehen wir 5 Delphine. Leider kommen sie aber nicht näher, sondern schwimmen ihrem Mittagessen, den Fischerbooten hinterher.
Der Rest der Reise war dann doch recht langweilig. Keine anderen Schiffe, immer gleich bleibender Wind. Wir konnten sogar einen Film schauen, bis der Motor gestartet wurde ging’s auch ganz gut, danach war’s etwas zu laut.
Um 9 Uhr kommen 4 Delphine schnell vorbei, gehen aber auch schnell wieder. Um 13 Uhr erreichen wir dann unser Ziel, die Bucht beim Plage de la Courtade.
Hier sind schon einige andere vor Anker, denn das Wasser ist auch hier schön türkis-blau. An Land steht ein altes Fort, das Alain, Maria und Oli anschauen werden. Thomas und ich bleiben auf dem Schiff und machen mal ein bisschen Ordnung in unserem Papierkram.
Nachdem sie auch wieder zurück an Bord sind, gehen wir zusammen an Land und suchen ein gutes Restaurant.
Vor dem Schlafengehen schauen wir den ersten Teil von Avatar.
Samstag Vormittags möchten die drei eigentlich 1 Stunde Jetski fahren gehen, aber leider sind schon alle bis Mittag ausgebucht. Also lichten wir den Anker und segeln Richtung Saint-Tropez. Heute Abend soll ja dann der Mistral hier eintreffen und bei Saint-Tropez sollte es ruhiger sein. Der Wind ist gut, wir segeln die ganze Strecke. Allerdings kommt der Wind ziemlich genau von hinten, daher müssen wir oft halsen (die Richtung ändern). Und da wir mit dem Code-Zero segeln, muss dieser jedes Mal geborgen werden, was viel Arbeit für Oli bedeutet. 😜
Kurz nach 17 Uhr erreichen wir die Plage de Pampelonne, einen 4,5 km langer Sandstrand. Kurz bevor wir da sind frischt der Wind nochmal richtig auf auf 23 Knoten. Aber wir ankern nahe dem Land und haben dort nicht mehr ganz wo viel Wind.
Schnell noch ein Bad im Meer nehmen, umziehen und dann geht’s an den Strand. Die Plage de Pampelonne ist immerhin angeblich der schönste Strand der Côte d’Azur und hier sollen auch die schönsten Beach-Clubs der Côte d’Azur sein. Das Essen war jedenfalls sehr gut da. Und das Restaurant ist hübsch gemacht.
Schon am Abend hat sich etwas Regen angekündigt, in der Nacht etwas erhöht und am Sonntag Morgen regnet es sogar durchgehend. Dies veranlasst etwa 100 Schwalben auf unserer Reling ihre Morgentoilette durchzuführen. Laut Wetterbericht soll es den ganzen Sonntag und Montag weiterregnen. Wir werden trotzdem in Saint-Tropez kurz Halt machen und den Ort besichtigen, bevor wir nach Cannes weiterziehen, wo wir dann den Mistral abwettern werden. Der Regen lässt auch die Temperaturen fallen (um die 20°C 😬) und wir müssen lange Hosen und Pullover anziehen.
Am Montag regenet es immer wieder und ist unangenehm kalt. Darum bleiben wir auf dem Schiff und faulenzen oder arbeiten. Als gegen Abend die Regenschauer abnehmen, wagen wir uns doch noch in das Dorf Théoule-sur-Mer. In einer Bäckerei kaufen wir frisch gebackene Baguettes und gehen anschliessend in einem Restaurant zu Abend essen. Als Abschiedsgruss erhalten wir die Aussicht auf sogar 2 Regenbögen.
Noch ganz aktuell: Da sitze ich am PC und mache grad diesen Beitrag fertig, da höre ich einen Knall und spüre einen kleinen Ruck. Was war das?
Ich renne hoch, um Thomas zu fragen was los ist. Er kommt mir vom Bug her entgegen; «Zusammenstoss! Mach das Decklicht an!» Ich geh das Licht an machen und dann auch nach vorne die Fender losmachen. Denn ein kleinerer Katamaran, der in der Nähe geankert hat, hat sich losgerissen (es gab kleine Windböen) und ist seitlich von vorne in TomCAT reingetrieben. Seine Klampe ist bei unseren Stahlseilen, die den Bugsprie halten, eingehackt und seine Seite schabt nun an TomCAT’s Bugspitzen. Unser Glück, da der Bug das stabilste Teil des Schiffes ist. Bis der Kat dann wieder frei war hat’s bei ihm einige Male übel geknackt. Die Seite ist nicht so stabil wie der Bug.
Dann hat sich sein Ruder noch in unserer Ankerkette verfangen. Mit einige Male vor- und zurück fahren hat sich das dann auch noch gelöst und er war wieder frei.
Thomas und ich sind mit dem Dinghy noch zu ihm hin, ob alles okay sei, oder er Hilfe benötige. Aber er meinte, es sei alles gut. Die Schadensaufnahme machen wir dann morgen, wenn es wieder hell ist. 😌